Konsum

Bewusst konsumieren!

Das Studierendenleben ist oft geprägt von begrenztem Budget, häufigem Umziehen und wechselnden Bedürfnissen. Genau das bietet aber auch eine große Chance: nachhaltiger zu konsumieren. Denn wer bewusst einkauft, tauscht, teilt oder Dinge repariert, spart nicht nur Geld, sondern schützt auch Umwelt und Ressourcen. Dieser Artikel zeigt dir, wie du deinen Konsum als Student nachhaltiger gestalten kannst – mit Tipps, die überall funktionieren, und konkreten lokalen Anlaufstellen extra für Darmstadt.

Bewusst konsumieren – brauche ich das wirklich?

Der wichtigste Schritt in Richtung nachhaltiger Konsum ist das Hinterfragen des eigenen Bedarfs. Nicht jede Neuanschaffung ist wirklich notwendig. Gerade in der Studierendenzeit lohnt es sich, innezuhalten und sich vor einem Kauf ein paar einfache Fragen zu stellen:

  • Brauche ich das wirklich – oder möchte ich es nur spontan?
  • Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, den Gegenstand auszuleihen?
  • Finde ich ihn auch gebraucht – vielleicht sogar günstiger?

Wer sich diese Fragen regelmäßig stellt, reduziert Impulskäufe und vermeidet unnötige Belastungen für Geldbeutel und Umwelt.

Leihen, teilen, gemeinsam nutzen

Nicht alles muss man besitzen. Gerade Dinge, die man nur selten braucht – wie Werkzeuge, Küchengeräte oder besondere Kleidungsstücke – lassen sich oft unkompliziert leihen. In WGs ist es zum Beispiel sinnvoll, Haushaltsgeräte wie Staubsauger oder Wasserkocher gemeinsam zu nutzen. Aber auch wenn man nicht in einer WG wohnt lohnt es sich untereinander Dinge zu verleihen.

Darmstadt bietet einige gute Möglichkeiten, um den Besitz durch Teilen zu ersetzen. Auf der Plattform „nebenan.de“ kannst du mit Menschen aus deiner Nachbarschaft in Kontakt treten, Dinge tauschen oder dir kurzfristig etwas ausleihen. Auch die Stadtbibliothek ist ein nützlicher Ort, um Medien wie Bücher, Filme oder Musik legal und kostenlos auszuleihen. In vielen Städten gibt es außerdem sogenannte „Bibliotheken der Dinge“ – ein Konzept, das zunehmend Verbreitung findet. In Darmstadt befindet sich so ein Laden mit dem Namen „Heinerleih“ im „Kaufhaus der Gelegenheiten“.

Second-Hand statt Neukauf

Second-Hand zu kaufen ist eine der effektivsten und einfachsten Möglichkeiten, nachhaltiger zu konsumieren. Dabei geht es nicht nur um Kleidung: Auch Möbel, Geschirr, Elektrogeräte oder Dekorationsartikel lassen sich gebraucht finden – oft in gutem Zustand und zu günstigen Preisen.

In Darmstadt gibt es mehrere Anlaufstellen für Second-Hand-Produkte. Besonders empfehlenswert ist das Kaufhaus der Gelegenheiten, kurz Ka-Gel. Hier findest du eine große Auswahl an gebrauchten Möbeln, Kleidung, Haushaltsgegenständen und sogar Fahrrädern. Wer auf der Suche nach stilvoller Vintage-Mode ist, sollte Lejlas in der Schulstraße besuchen. Der Laden bietet eine kuratierte Auswahl an Kleidung, Accessoires und kleinen Möbeln – und liefert im Stadtgebiet sogar mit dem Fahrrad aus. Ebenfalls lohnenswert ist Resales in der Innenstadt, ein Second-Hand-Geschäft für Mode mit einer großen Vintage Abteilung im 3. OG – perfekt für Studierende.

Auch online gibt es zahlreiche Möglichkeiten: Auf Plattformen wie eBay Kleinanzeigen findest du Möbel, Kleidung oder technische Geräte von privaten Anbietern aus Darmstadt und Umgebung. Vinted ist eine weitere bekannte App, über die du Kleidung und Accessoires kaufen, verkaufen oder tauschen kannst. Seit neustem lassen sich dort auch andere Artikel wie Bücher oder Technik kaufen.

Reparieren statt wegwerfen

Viele Dinge landen zu schnell im Müll – obwohl sie sich noch reparieren lassen. Gerade bei Kleidung, kleinen Möbelstücken oder Elektrogeräten lohnt es sich, auf Reparatur statt Ersatz zu setzen. Wer dabei Hilfe braucht, findet in Darmstadt Unterstützung: Im Repair-Café des Ka-Gel stehen dir ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur Seite, um kaputte Gegenstände gemeinsam mit dir wieder funktionsfähig zu machen. Ob Nähmaschine, Schraubenzieher oder Lötkolben – vor Ort gibt es das nötige Werkzeug und Know-how, um viele Alltagsgegenstände zu retten.

Darüber hinaus gibt es online unzählige Anleitungen und Videos, die Schritt für Schritt erklären, wie man selbst repariert. Besonders beliebt sind einfache Nähtechniken oder Möbel-Reparaturen mit Holzleim und Schrauben.

Tauschen und upcyceln

Nachhaltiger Konsum bedeutet auch, Dinge weiterzugeben, anstatt sie wegzuwerfen. Kleidertauschpartys, Tauschbörsen oder WG-interne Regale zum Weitergeben sind kreative und nachhaltige Wege, um ausgediente Gegenstände in neue Hände zu geben. In Darmstadt finden regelmäßig Flohmärkte statt, zum Beispiel auf dem Karolinenplatz. Dort kannst du stöbern, verkaufen oder tauschen.

Eine weitere Möglichkeit ist Upcycling – also das kreative Wiederverwenden von Materialien. Alte Gläser werden zu Vasen, aus T-Shirts entstehen Einkaufsbeutel, oder ein kaputter Stuhl wird zum Nachttisch umgebaut. Auch hier gilt: Online findest du viele Inspirationen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen.

Fazit

Nachhaltiger Konsum ist kein zusätzlicher Aufwand – sondern eine Frage der Haltung. Wer bewusst einkauft, Dinge teilt oder repariert, lebt günstiger und schont gleichzeitig Umwelt und Ressourcen. Gerade in einer Stadt wie Darmstadt gibt es viele Möglichkeiten, nachhaltigen Konsum im Alltag umzusetzen. Es braucht oft nur kleine Schritte, um einen großen Unterschied zu machen.